Was ist wachstumskritische bewegung?

Als wachstumskritische Bewegung bezeichnet man eine Gruppierung von Menschen, welche die Philosophie des unendlichen wirtschaftlichen Wachstums in Frage stellen und alternative Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung und Lebensweise befürworten.

Die wachstumskritische Bewegung entstand in den 1970er Jahren als Reaktion auf die wachsenden sozialen und ökologischen Probleme, die mit dem ungehemmten Wirtschaftswachstum einhergehen. Sie kritisiert die Idee des ständigen Wachstums als grundlegend für das Funktionieren der modernen Gesellschaft und als Hauptursache für Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung und soziale Ungleichheit.

Die Bewegung betont die Notwendigkeit einer Wirtschaft, die auf lokaler Ebene organisiert ist und auf erneuerbaren Ressourcen basiert. Statt uneingeschränktem Konsum strebt sie eine sozial gerechte Verteilung von Ressourcen an und setzt sich für ökologisch und sozial nachhaltige Produktions- und Konsumformen ein. Dabei sollen alternative Wirtschaftsformen wie die Gemeinwohl-Ökonomie oder die Kreislaufwirtschaft gefördert werden.

Die wachstumskritische Bewegung ist international aktiv und vernetzt sich in Organisationen wie der Degrowth-Bewegung, die Konferenzen und Veranstaltungen zum Thema organisiert. Sie setzt sich auch für politische Veränderungen ein, zum Beispiel für eine ökologische Steuerreform, eine Reduktion der Arbeitszeit und eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft.

Allerdings gibt es auch Kritik an der wachstumskritischen Bewegung. Einige argumentieren, dass ein Rückgang des Wirtschaftswachstums zu negativen Auswirkungen auf Beschäftigung und Wohlstand führen könnte. Es gibt auch Debatten darüber, inwiefern das bestehende Wirtschaftssystem reformiert oder ob es komplett überwunden werden sollte.

Insgesamt stellt die wachstumskritische Bewegung eine wichtige Stimme dar, die auf die Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums hinweist und alternative Wege für eine nachhaltige Gesellschaft aufzeigt.